Alles auf einen Blick
Der September hat begonnen und damit startet auch die Pilz-Zeit! Im Wald. Denn in den nächsten zwei Monaten ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, beim Pilze sammeln besonders erfolgreich zu sein und mit einem vollen Körbchen aus dem Wald zurückzukehren.
Aber was gibt es eigentlich alles zu beachten und welche Pilze eignen sich am besten, wenn man kaum Erfahrung beim Pilze sammeln hat?
Das wollen wir euch heute zeigen. Natürlich dürfen im Anschluss leckere Rezepte rund um das Thema „Pilz“ nicht fehlen.
Der kleine Pilzguide
Wir haben für euch einen kleinen Pilzguide vorbereitet, der alle wichtigen Informationen enthält. Zum Beispiel, was alles auf die Pilzjagd mitgenommen werden sollte oder wo und wann ihr am besten Pilze findet.
Das benötigt ihr alles:
Wo und wann findet man am besten Pilze?
Wenn ihr bei euch in der Umgebung einen Wald in der Nähe habt, in dem vor allem Nadel- oder Mischbäume vorkommen, dann seid ihr an der richtigen Adresse. Haltet vor allem Ausschau nach Buchen, Fichten, Eichen oder Kiefern, denn im Schatten dieser Bäume wachsen die Pilze besonders gerne.
Am besten eignen sich die Monate September und Oktober zum Pilze sammeln. Denn die Pilze lieben vor allem feucht-warmes Wetter. Da sie insbesondere über Nacht wachsen, lohnt sich der Ausflug in den Wald bereits am frühen Morgen. Besonders nach einigen Regentagen und bei milden Temperaturen werdet ihr erfolgreich sein.
Der ideale Pilz für Anfänger:innen!
Falls ihr bisher kaum oder keine Erfahrung beim Pilze sammeln habt, dann eignen sich die unten aufgelisteten Pilze besonders zum Start. Sie sind relativ gut zu erkennen und lassen sich leichter identifizieren als so manch anderer Pilz.
Der begehrte Steinpilz
Der Steinpilz gilt als besonders begehrter Speisepilz, da er einen kräftigen und nussigen Geschmack hat und besonders für seine fleischige Textur bekannt ist. Dadurch, dass dieser Pilz beim Kochen seine feste Konsistenz beibehält, eignet er sich ideal für diverse Gerichte. Steinpilze wachsen besonders gerne in der Nähe von Eichen, Fichten und Kiefern sowie nah an Brennnesseln und Springkraut.
Merkmale des Steinpilzes:
Hut: hell bräunlich bis dunkelbraun
Hutgröße: 20 – 40 cm
Haut des Hutes: glatt bis leicht gerunzelt
Stiel: weiß bis hellbraun
Schwamm: anfangs weiß, dann gelb
Der knackige Parasolpilz
Aus den Parasolpilzen lässt sich etwas ganz besonderes zaubern: Ein vegetarisches Kalbsschnitzel. Dazu muss der Pilz nur paniert und angebraten werden und schon kommt er dem Geschmack und der Konsistenz eines Schnitzels sehr nah.
Merkmale des Parasolpilzes:
Hut: hell(braun)
Hutgröße: 30 – 50 cm
Haut des Hutes: mit Schuppen besetzt
Stiel: zäh, geknattert und bis zu 40 cm lang
Ring des Pilzes: lässt sich nicht verschieben!
Vorsicht beim tückischen Pfifferling!
Der Pfifferling hat einen tückischen Zwilling – den falschen Pfifferling. Er kann dem echten Pfifferling zum Verwechseln ähnlich sehen, da er ebenfalls über einen an den Enden eingerollten Hut verfügt., der bis zu zehn Zentimeter breit werden kann. Daher ist beim Sammeln von Pfifferlingen besondere Vorsicht geboten.
Unterschiede erkennen:
- Der Geruch des echten Pfifferlings ist fein-fruchtig
- Der echte Pfifferling hat einen intensiveren Gelbton
- Beim falschen Pfifferling lassen sich die Blätter leicht vom Hutfleisch abziehen
- Die Lamellen sind beim echten Pfifferling fest verwachsen
ACHTUNG: Seid ihr euch nicht sicher, ob der Pilz wirklich essbar ist, lasst ihn bitte immer stehen und nehmt auf jeden Fall ein Pilzbuch mit in den Wald. Darin stehen zumeist auch die gefährlichen Doppelgänger der Pilze, die ihr auf keinen Fall verzehren solltet! Eine Pilzvergiftung lässt sich anhand von Schweißausbrüchen, Durchfall und Benommenheit erkennen. Stellt ihr eines dieser Symptome fest, sucht umgehend eine:n Ärztin oder Arzt auf.
Das könnt ihr leckeres aus Pilzen zaubern
Viele Pilze sind besonders reich an Nährstoffen. Sie sind zum Beispiel eine wertvolle Quelle für Mineralien wie Kalzium und Magnesium. Auch die Spurenelemente Zink und Selen sind zumeist in Pilzen zu feinden. Außerdem enthalten sie kaum Fett und tragen insgesamt zu einer gesunden Ernährung bei. Deswegen stellen wir euch im Folgenden zwei Rezepte vor, die ihr mit euren eigenen Fundstücken aus dem Wald einfach nachkochen könnt.
Steinpilzrisotto mit Nüssen
Zutaten für zwei Personen:
2 Schalotten
200 g frische Steinpilze oder Pfifferlinge
30 g Pekan- oder Walnüsse
200 ml Pilzfond
200 ml Hühnerbrühe
3 EL Olivenöl
150 g Risottoreis
1 EL heller Balsamico
1 – 2 EL Butter
15 g Parmesan, gerieben
Zubereitung:
1. Schalotten schälen und würfeln. Pilze putzen und klein schneiden. Nüsse hacken.
2. Pilzfond und Hühnerbrühe zusammen erwärmen.
3. In einer Pfanne mit hohem Rand 2 EL Öl erhitzen. Schalotten glasig dünsten, Reis dazu und rühren, bis er durchscheinend aussieht. Mit Balsamico und etwas Brühe ablöschen. Pilze bis auf 3 EL zugeben. Reis immer weiter rühren. Sobald die Brühe aufgebraucht ist, weitere nachgießen. Wenn der Reis cremig wird, innen aber noch etwas Biss hat, ist er fertig – das dauert etwa 20 Minuten.
4. Übrige Pilze und Nüsse extra in etwas Butter anbraten.
5. Restliche Butter und 2 EL Parmesan unter den Reis heben, Pilze und Nüsse darüber, Parmesan dazu reichen.
Krosse Kartoffel-Wedges mit Pilzen und Tomaten
Zutaten für vier Personen als Beilage:
30 g getrocknete Steinpilze
1,2 kg festkochende Kartoffeln in langen Spalten geschnitten
6 EL natives Olivenöl
6 Zweige Oregano, die Blättchen abgezupft
300 g Kräuterseitlinge, in Scheiben geschnitten
6 große Knoblauchzehen, geschält und in feine Scheiben geschnitten
1 gehäufter EL Tomatenmark
400 g fein gehackte Tomaten aus der Dose
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Zubereitung:
1. Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Die getrockneten Steinpilze in einer Schüssel mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und 20 Minuten einweichen. Beiseitestellen.
2. Die Kartoffelspalten, das Olivenöl und die Oreganoblättchen zusammen mit den frischen Pilzen in eine große Auflaufform (mind. 30 x 40 cm) geben. Die Mischung mit Salz und Pfeffer würzen, gut vermengen und in einer Schicht in der Form verteilen.
3. Im vorgeheizten Ofen 20 Minuten garen. Dann den Knoblauch hinzugeben, durchrühren, bis er ölig glänzt, und weitere 5 Minuten in den Ofen schieben.
4. Die eingeweichten Steinpilze und das Einweichwassser zusammen mit dem Tomatenmark und den Dosentomaten in eine Schüssel geben und gut vermengen. Danach in die Auflaufform füllen, dabei schwenken, um die Wedges mit dem Tomatensud zu bedecken.
5. Die Form erneut in den Ofen schieben und 30 Minuten garen, bis die Sauce rings um die Kartoffeln sämig und dickflüssig ist. Dabei nach der Hälfte der Garzeit vorsichtig umrühren.
Als würzige Beilage servieren oder mit einem Salat aus Feta, Petersilie und Zitrone.
Gemüse Wraps
Zutaten für vier Personen:
200 g Rotkohl
80 g Eisbergsalat
75 g Babyspinat
6 Champignons
2 TL Honig
2 EL Balsamico-Essig
1 EL Olivenöl
4 EL Hummus
4 Tortillafladen
geröstete Cashewkerne
1 EL Schnittlauchröllchen
Zubereitung:
1. Den Rotkohl und den Salat putzen, abspülen, abtrocknen und in sehr feine Streifen schneiden. Den Salat zuvor noch schleudern.
2. 6 Champignons putzen, hacken und in 1 EL Olivenöl 1 Minute anbraten. Etwas Salz und Pfeffer sowie 2 Teelöffel Honig untermengen, vom Herd nehmen. Anschließend zwei Esslöffel Balsamico-Essig einrühren.
3. 75 g Babyspinat verlesen, waschen, trocken schleudern.
4. 4 Tortillafladen mit je 1 Esslöffel Hummus bestreichen. Je 1 Esslöffel Schnittlauchröllchen sowie geröstete Cashewkerne und übrige Zutaten daraufgeben. 6. Die Wraps aufrollen.
Die Rezepte stammen aus diesen drei Büchern. Für weitere tolle Rezepte schaut dort gern vorbei!*
Unsere Quellen und weitere Information rund um das Thema Pilze findet ihr hier:
- Pilzstellen: Pilze finden – wo die Suche lohnt | Ernährung | Gesundheit | Verstehen | ARD alpha
- Pilze sammeln: Die besten Sammelplätze finden | kraut&rüben (krautundrueben.de)
- Essbare Pilze im Wald: Pilze sammeln für Anfänger:innen – Outdoor Blog für Beratung, Know How & Inspiration (globetrotter.de)
- Parasol-Pilz erkennen: 8 wichtige Erkennungszeichen – eat.de
- Steinpilze finden: Die besten Tipps zur Pilzsaison (t-online.de)
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